Konzert-Highlight im November: Brahms’ „Ein deutsches Requiem“ in St. Anna

Zum Ende des Kirchenjahres bringt der Madrigalchor bei St. Anna ein Meisterwerk der Romantik zur Aufführung: „Ein deutsches Requiem“ op. 45 von Johannes Brahms. Am Samstag, 22. November 2025, um 17 Uhr erklingt das eindrucksvolle Werk in St. Anna.

Brahms’ „deutsches Requiem“ gilt als sein bedeutendstes geistliches Werk – und zugleich als eines der persönlichsten. Anders als die traditionelle lateinische Totenmesse ist es keine liturgische Komposition, sondern eine Sammlung biblischer Texte, die den Schwerpunkt auf Trost und Hoffnung legt. Brahms, geprägt vom frühen Tod seines Mentors Robert Schumann und dem Verlust seiner Mutter, hat mit diesem Werk eine musikalische Meditation über Vergänglichkeit, Leid und Trost geschaffen, die Menschen bis heute berührt.

Die Mitwirkenden

Das Konzert gestalten der Madrigalchor bei St. Anna und die Capella St. Anna in sinfonischer Besetzung. Als Solist:innen treten die Sopranistin Nikola Hillebrand und der Bariton Gerrit Illenberger auf. Die Leitung liegt in den Händen von Kantor Johannes Eppelein.

Musikalisch-theologischer Einführungsabend

Zur Einstimmung auf das Konzert laden wir herzlich zu einem Einführungsabend am Mittwoch, 12. November 2025, um 19:30 Uhr in den Ernst-Troeltsch-Raum (Hollbau, Im Annahof 4) ein. Pfarrerin Bettina Böhmer-Lamey (Evangelisches Forum Annahof) und Kantor Johannes Eppelein geben dabei Einblicke in die theologischen und musikalischen Dimensionen des „Deutschen Requiems“. Der Eintritt ist frei, Spenden sind willkommen.

Karten für das Konzert

Tickets sind online über Reservix, telefonisch über die Tickethotline unter 0761 88849999, in allen bekannten Vorverkaufsstellen sowie im Kirchenmusikbüro (Fuggerstraße 8, nur Barzahlung). Die Preise liegen zwischen 12 € und 42 € (ermäßigt: 8 € bis 35 €). Fast 90 % der Plätze sind feste Sitzplätze in fünf Preiskategorien. Das Hörerlebnis ist von allen Plätzen aus nahezu gleich – auch für Rollstuhlfahrer:innen stehen Plätze zur Verfügung.

Der Madrigalchor bei St. Anna setzt in Riga ein musikalisches Zeichen für den Frieden

Vom 18. bis 22. Juni 2025 reist der Madrigalchor bei St. Anna Augsburg unter der Leitung von Kantor Johannes Eppelein nach Riga – als musikalischer Friedensbotschafter und kultureller Brückenbauer. Das gemeinsame Projekt mit dem lettischen Chor AURA steht unter dem Motto „Peace“ und bringt Menschen über Grenzen hinweg durch Musik zusammen.

In einer Zeit weltweiter Krisen und wachsender Spannungen ist die Botschaft des Projekts aktueller denn je. 80 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs begegnen sich der Madrigalchor aus Augsburg und der Chor AURA aus Riga auf Augenhöhe. Im Zentrum stehen gemeinsames Musizieren, interkultureller Austausch und das Erleben baltischer Chorkultur, in der das Singen tief in der nationalen Identität verankert ist.

„Musik ist gelebte Völkerverständigung“, betont Kantor Eppelein. „Gerade als Chor aus der Stadt des Hohen Friedensfests möchten wir diese Idee aktiv in die Welt tragen – gemeinsam mit unseren Partnern aus Riga.“

Konzertstationen mit Strahlkraft

Ein Highlight der Reise ist das Friedenskonzert in St. Petri, dem größten Sakralbau Rigas, das gemeinsam mit dem Chor AURA gestaltet wird. Weitere musikalische Stationen sind der Probensaal des Lettischen Staatschores sowie der beliebte Gräsermarkt am Domplatz.

Das Repertoire verbindet Werke unterschiedlicher Epochen und Kulturen:

  • Lettische Komponisten wie Pēteris VasksĒriks Ešenvalds und Rihards Dubra
  • Deutsche Meister wie Heinrich SchützFelix Mendelssohn Bartholdy
  • Historische Augsburger Komponisten wie Adam Gumpelzhaimer

Diese musikalische Vielfalt unterstreicht die verbindende Kraft der Musik – über Landes- und Kulturgrenzen hinweg.

Kreativer Dialog mit Komponist Rihards Dubra

Ein weiterer Höhepunkt der Reise ist der gemeinsame Workshop mit Rihards Dubra, einem der bedeutendsten zeitgenössischen Komponisten Lettlands. Gemeinsam mit dem Chor AURA erarbeitet der Madrigalchor das Werk „Herr, bleibe bei uns“, das im Rahmen der Konzerte zur Aufführung kommt.

Der musikalische Dialog wird ergänzt durch das deutsche Abendlied „Der Mond ist aufgegangen“ in der Fassung von Max Reger. So entsteht ein spannender Austausch zweier Chorkulturen, der nicht nur musikalisch, sondern auch menschlich inspiriert.

Friedensfest in Augsburg und Augsburger Chornacht

Zurück in der Heimat wird das Riga-Programm im Rahmen des Hohen Friedensfests am 9. Juli 2025 erneut zu hören sein. Bei einer Dialogveranstaltung in St. Anna spricht Bischof Prof. Dr. Heinrich Bedford-Strohm mit jungen Menschen über die Zukunft des Friedens in Europa. Der Madrigalchor begleitet diese Veranstaltung musikalisch.

Am Samstag, 19. Juli, folgt die Teilnahme an der Augsburger Chornacht, bei der der Chor das komplette Riga-Programm in zwei halbstündigen Auftritten präsentiert – ein besonderes Erlebnis für alle, die nicht mitreisen konnten.

Kulturelle Förderung für ein starkes Zeichen

Die Realisierung dieser besonderen Konzertreise wäre ohne die Unterstützung engagierter Partner nicht möglich gewesen:

  • Das Goethe-Institut stärkt mit seiner internationalen Kulturarbeit gezielt den musikalischen Austausch zwischen Laien und Profis.
  • Der Bayerische Musikrat fördert das Projekt im Rahmen seiner Initiative zur internationalen musikalischen Begegnung, unterstützt vom Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst.
  • Die Stiftung Deutsches Albert-Schweitzer-Zentrum würdigt mit ihrer Förderung das humanistische Erbe Albert Schweitzers, der sich zeit seines Lebens für Frieden und kulturelles Miteinander einsetzte.

Klangvoll für den Frieden

Die Reise des Madrigalchors nach Riga ist weit mehr als ein musikalischer Austausch – sie ist ein lebendiges Bekenntnis zu Frieden, Verständigung und kultureller Offenheit. Mit musikalischem Tiefgang, internationalem Dialog und dem verbindenden Element der Chormusik wird ein Zeichen gesetzt, das über die Konzertbühne hinausstrahlt.

Offenes Chorprojekt zum Bachkantaten-Wochenende

Aufführung der Kantate „Du Friedefürst, Herr Jesu Christ“ (BWV 116) von Johann Sebastian Bach

Anlässlich des 375-jährigen Jubiläums des Hohen Friedensfests lädt die Kirchenmusik bei St. Anna in Kooperation mit Singen in der Kirche – Verband evangelischer Chöre in Bayern e.V. herzlich zu einem offenen Chorprojekt ein. Im Mittelpunkt steht die intensive Erarbeitung und feierliche Aufführung der Choralkantate „Du Friedefürst, Herr Jesu Christ“, BWV 116 von Johann Sebastian Bach.

Musik für den Frieden – ein Projekt mit aktuellem Bezug

Die Kantate, 1724 komponiert und auf einem eindringlichen Choral aus der Reformationszeit basierend, thematisiert in dramatischer Musiksprache die Sehnsucht nach Frieden – eine Botschaft, die heute aktueller denn je ist. Die musikalisch und theologisch tiefgründige Komposition wird im Rahmen eines festlichen Gottesdienstes in St. Anna aufgeführt – gemeinsam mit professionellen Vokalsolist:innen, Oboen und Streichern.

Das Projekt ist Teil der Augsburger Feierlichkeiten zum Hohen Friedensfest, das seit 1650 für Religionsfreiheit steht und sich zu einem überkonfessionellen Fest des gesellschaftlichen Miteinanders entwickelt hat.

 Ablauf des Chorwochenendes

  • Freitag, 4. Juli 2025: 19:00 – 21:30 Uhr | Probe
  • Samstag, 5. Juli 2025: 10:00 – 13:00 Uhr & 15:00 – 18:00 Uhr | Probe
  • Sonntag, 6. Juli 2025: ab 8:30 Uhr | Generalprobe
  • Sonntag, 6. Juli 2025: 10:00 Uhr | Aufführung im Gottesdienst

 Teilnahmebedingungen und Anmeldung

  •  95 € für Mitglieder von Singen in der Kirche – Verband evangelischer Chöre in Bayern e.V.
  • 125 € für Nichtmitglieder

 Anmeldeschluss: 1. Juni 2025

 Musikalische Voraussetzungen: 

Für die Mitwirkung sind solide Chorerfahrung und sichere Notenkenntnisse erforderlich. Für Sänger\:innen mit weniger Erfahrung empfehlen wir die Mitsingkantate zum 1. Advent.

Musik, die unter die Haut geht – Der neue Kurzfilm des Madrigalchor bei St. Anna

„Und dann kommt diese erste große Anspannung, so kurz bevor der Taktstock gehoben wird und man denkt, jetzt muss eigentlich alles passen“, erzählt Ulrike, Sopranistin im Madrigalchor bei St. Anna seit mehr als 23 Jahren. Genau diese Momente macht der Film sichtbar. Er nimmt uns mit auf eine musikalische Reise – vom Einsingen vor dem Konzert bis zum magischen Augenblick, wenn der erste Konzertton im Kirchenschiff von St. Anna erklingt.

Der Kurzfilm von Nils Hannes Klotz zeigt die besonderen Momente, wenn plötzlich alles zusammenfließt. Man spürt förmlich die Anspannung vor dem Konzert – und kann sich die Erleichterung vorstellen, wenn das Publikum am Ende begeistert applaudiert.

Mehr als nur Singen

„Ich habe eine tolle Gemeinschaft, kann in Musik eintauchen, meine Seele sozusagen auftanken lassen.“, berichtet Raphael, einer der Tenöre. Der Film fängt diese Vielfalt ein und macht deutlich: Im Madrigalchor bei St. Anna treffen sich Menschen unterschiedlichster Hintergründe, verbunden durch die Liebe zur Musik.

Dabei macht der Film deutlich, wofür der Chor steht: für kulturelles Engagement, musikalische Qualität und eine offene Gemeinschaft. So setzt der Madrigalchor bei St. Anna ein starkes Zeichen für eine lebendige Chorkultur in Augsburg.

Neugierig geworden?

Der Kurzfilm ist ab sofort hier auf der Website und auf unseren Social-Media-Kanälen zu sehen. Er richtet sich an alle, die den Chor kennenlernen möchten – sei es als künftige Konzertbesucherinnen und -besucher oder als potenzielle neue Mitsängerinnen und Mitsänger.

Gemeinsam klingt’s am schönsten – Deine Stimme im Gottesdienst

Im „Jahr der Stimme“ steht in St. Anna die menschliche Stimme ganz besonders im Mittelpunkt – und das jeden Sonntag zwischen Ostern und Pfingsten. In dieser Zeit gibt es in unseren Gottesdiensten jede Menge Chormusik zu hören – und auch zum Mitmachen!

Am Sonntag Kantate, dem 18. Mai um 10 Uhr, singt der Madrigalchor bei St. Anna. Am Pfingstsonntag, dem 8. Juni um 10 Uhr, gestaltet die kleine Schwester des Madrigalchors, der Augsburger Motettenchor den Gottesdienst mit der Bach-Kantate „Erhöhtes Fleisch und Blut“ (BWV 173).

An den Sonntagen dazwischen – am 4., 11., 25. Mai und 1. Juni – laden wir alle herzlich ein, selbst Teil eines kleinen Chors zu werden. Ganz unkompliziert, ohne Anmeldung und ohne Vorkenntnisse: Wer Lust hat, kommt einfach um 9:15 Uhr zur kurzen Probe in die Kirche. Gemeinsam wird ein kleines Musikstück vorbereitet – vielleicht ein Kanon, ein Chorsatz oder ein Quodlibet – und direkt im Gottesdienst um 10 Uhr gesungen. Geleitet wird der „Spontanchor“ von Maria Heidecker, Kirchenmusikerin im Praxisjahr, und Kantor Johannes Eppelein. Unterstützung gibt’s dabei von Mitgliedern des Madrigalchors.

Kirchenmusik lebt von der Stimme – und davon, dass Menschen gemeinsam singen. Kommt vorbei, singt mit und entdeckt, was eure Stimme kann!